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Der Kulturverein fördert Kunstobjekte im öffentlichen Raum.

Fotos: Rüdiger Bias

„Pan mit Flöte und Weinschlauch“

In Anwesenheit des Künstlers und von über 100 Gästen wurde am 10. September 2017 die vom Kulturverein gestiftete Plastik „Pan mit Flöte und Weinschlauch“ von Thomas Duttenhoefer feierlich enthüllt. Für den Standort am Diebsturm an der alten Stadtmauer haben wir uns aus verschiedenen Gründen entschieden: Der Platz ist gut einsehbar und eine Schnittstelle von Alt und Neu (Stadtmauer/neues Wohngebiet/Blick auf die Wachtenburg). Aus verschiedenen Richtungen kommend, ergeben sich für den interessierten Betrachter unterschiedliche Perspektiven.
Der mit mehreren Kunstpreisen ausgezeichnete Bildhauer und Maler Thomas Duttenhoefer, geboren in Speyer, lehrte als Professor an der Fakultät für Gestaltung der Hochschule Mannheim. Werke im öffentlichen Raum finden sich von ihm u. a. in Berlin,

Bremen, Trier, Wiesbaden und Mainz. Jetzt kann sich auch Wachenheim in die illustre Reihe dieser Städte einreihen.

Der Mythos von Pan

Die Panflöte ist bekannt. Aber Pan steht für mehr als nur den Erfinder der gleichnamigen Flöte. In der griechischen Mythologie ist Pan der Hirtengott, seiner Gestalt nach ein Mischwesen aus Menschenoberkörper und dem Unterkörper eines Widders oder eines Ziegenbocks. Er ist der Gott des Waldes und der Natur. Pan steht für Lebensfreude, Musik, Fröhlichkeit, Lust, Triebhaftigkeit, Genuss, aber auch Müßiggang, Einkehr und Ruhe.
Für den in Ludwigshafen geborenen Philosophen Ernst Bloch ist der Mythos von Pan "eines der schönsten Märchen der Antike".
PAN war ein alter Hirtengott, von einem Gott gezeugt, und doch halb Tier.
Meist lebte er in den Tag hinein und wurde erst munter, wenn er einer jungen Frau begegnete. Die Nymphe Syrinx war eines der Mädchen, denen er nachstellte. Sie floh vor ihm, doch ein Fluss schnitt ihr den Weg ab. In ihrer Not ließ sie sich von den Flussnymphen in Schilfrohr verwandeln. Pan brach das Schilfrohr ab und entdeckte, dass er den Halmen wunderbare Töne entlocken konnte, die je nach der Länge eines Rohrstückes höher oder tiefer waren. Er verband mehrere Rohrstücke miteinander und erfand so die Pan-Flöte oder, wie sie auch heißt, die Syrinx.

Mythologische Themen sind in der Kunst schon immer präsent. Mythen bleiben lebendig, über Jahrhunderte, fast Jahrtausende hinweg. Der Mythos ist eine meist mündliche Überlieferung, die von Göttern und Heroen aus der Vorzeit erzählt. Es geht um Götter und Menschen, um Weltentstehung, um Leben und Tod, Liebe und Hass, Freiheit und Bindung, Mann und Frau – und letztlich um die Frage „Was ist der Mensch?“ Im Mythos geht es um existentielle Fragen des Menschen. Künstler fühlten sich durch Mythen schon immer in ihrer Phantasie angeregt und zu schöpferischen Leistungen inspiriert – in der Malerei und Bildhauerei ebenso wie in der Musik, der Literatur oder Psychologie – auch als eine willkommene Möglichkeit, Körperlichkeit und

Sinnlichkeit darzustellen.
In der Antike gab es Zeiten, da stellte der Mensch sich seine Götter als Mischgestalten vor. Was würde die Oberhand gewinnen: das tierische oder das menschliche Element?
Die alten Griechen sahen in ihren Göttern nicht nur weltbeherrschende Mächte, sondern auch höchste Verkörperungen menschlichen Seins. Sie verkörpern Kräfte und Eigenschaften des menschlichen Lebens – eine sehr bildhafte Denkweise.
Die Götter des Polytheismus deuten auf die verschiedenen Möglichkeiten des Menschseins hin – aber auch auf den Zwiespalt und die Widersprüche, die im Menschen liegen.


Martin Pfeiffer

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